Grass Galerie Digital: Ich soll mich nicht gewöhnen

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Grass Galerie Digital: Ich soll mich nicht gewöhnen

Grass Galerie Digital: „Ich soll mich nicht gewöhnen“

Zum 100. Geburtstag: Erich Fried in Bildern, Tönen, Texten

Das Zitat, gleichzeitig Titel dieser Ausstellung, stammt aus seiner Dankesrede zum Bremer Literaturpreis, der Erich Fried 1983 verliehen wurde. Es ist gleichzeitig eine Zeile aus einem seiner vielen Gedichte. Der Österreicher Fried mit Wahlheimat London ließ sich am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere stark von der englischen Lyrik beeinflussen. Bekannt, aber auch berüchtigt wurde er dann mit seinen politischen Gedichten, die insbesondere in der jüngeren, der rebellischen Generation wie den 68-ern großen Anklang fanden. Seine Verse, häufig Anklagen, beunruhigten und rüttelten auf. Aber Erich Fried hatte viele Facetten, als exzellenter Shakespeare-Übersetzer, als Komiker und vor allem mit seinen berühmten Liebesgedichten, die ihn zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Lyriker machten.

Erich Fried – ein Klassiker, dessen Werke erstaunlich zeitgemäß geblieben sind, ein vielseitiger Autor, den es neu zu entdecken gilt. Die virtuelle Ausstellung, die am 25. April 2021 für zwei Monate in der Grass Galerie Digital eröffnet wird, zeigt Erich Fried in Fotografien, als Person und Familienvater, von seiner Ehefrau Catherine Boswell Fried beschrieben. In der dreidimensionalen Galerie können die Besucher*innen zudem an Hör- und Videostationen Fried beim Vorlesen seiner Gedichte oder im politischen Meinungsstreit erleben. Schließlich befasst sich die Ausstellung mit dem Verhältnis des Dichters zur Freien Hansestadt Bremen. Fried fand hier ähnlich wie Günter Grass viel Freundliches und gute Gründe, immer wieder zurückzukehren. Allerdings stieß er auch vielfach auf Unverständnis, Ablehnung und Anfeindungen. Nun, gefällig wollte Fried nie sein, sondern widerstandsfähig, widerständig: „Denn wenn ich mich gewöhne, verrate ich die, die sich nicht gewöhnen.“

Installieren Sie jetzt das kostenlose virtualum. Erhältlich für macOS und Windows 10. Aus virtualum erhalten Sie direkt und ohne weiteren Download Zugang zur Ausstellung per Streaming.

Technischer Hinweis: Bitte erlauben Sie, dass virtualum und die Ausstellungen Ihre Internetverbindung nutzen dürfen. Andernfalls können diese nicht ausgeführt werden.

Erfahren Sie hier mehr zur Grass Galerie Digital, der digitalen Galerie der Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen in virtualum.

Anbieterinformationen

Die Grass Galerie Digital und die Ausstellung „Erich Fried“ werden von der Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen angeboten. Mehr Informationen zur Stiftung erhalten Sie hier.

Danksagungen

Herzlichen Dank den Förderern und Leihgebern

Bremische Bürgerschaft
Deutschlandradio
Hessischer Rundfunk
Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien
Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen
Norddeutscher Rundfunk
PANFOTO Bildarchiv Günter Zint
Radio Bremen
Südwestrundfunk
Verlag Klaus Wagenbach Berlin

Vorleserin

Ulrike Knospe, Schauspielerin

Literatur

Akzente, Literaturzeitschrift, 1954-1974, Carl Hanser Verlag, München

Reinhard Baumgart: „Damals – Ein Leben in Deutschland“, Carl Hanser Verlag, 2003

Wolfgang Emmerich (Hrsg.): „Der Bremer Literaturpreis 1954-1998 – Eine Dokumentation“, Edition Die Horen, 1999

Catherine Fried: „Über kurz oder lang – Erinnerungen an Erich Fried“, © 2008 Verlag Klaus Wagenbach, Berlin

Günter Grass: „Ausgefragt – Gedichte und Zeichnungen“, Luchterhand, 1967

Günter Grass: „Essays und Reden 1955-1969“, Neue Göttinger Ausgabe, Steidl Verlag, 2020

Stefan Neuhaus und Johann Holzner (Hrsg.): „Literatur als Skandal“, Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, 2007

Hans-Werner Richter: „Mittendrin – Die Tagebücher 1966-1972“, Verlag C.H. Beck, 2012

TEXT+KRITIK, Zeitschrift für Literatur, Heft 91 Erich Fried, edition text + kritik, 1986

Tintenfisch 5 – Jahrbuch für Literatur, Verlag Klaus Wagenbach, 1972

Vaterland, Muttersprache – Deutsche Schriftsteller und ihr Staat von 1945 bis heute, Verlag Klaus Wagenbach, 1979

Thomas Wagner: „Der Dichter und der Neonazi – Erich Fried und Michael Kühnen eine deutsche Freundschaft“, Klett-Cotta, 2021

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